Freitag, 13. Januar 2017

2. Etappe: "Toubab, Toubab" der weiße Mann am Strand von "Mama Africa" (oder: Warum "Mama Africa" überall ist...)

Freunde, weiter geht es mit dem Bericht aus der Ferne.

Heute, Freitag der 13.te war ausreichend Zeit dazu den Blog zu befüllen, denn seit gestern plagte mich, wie so oft in fernen Ländern, ein mir bekanntes Problem. Es gibt wohl Sachen im Urlaub, die werden sich bei mir nie ändern... und das ist: das reagieren, der Umgang meines Körpers, insbesondere meines Verdauungstraktes, mit den Lebensmitteln, Speisen Gewürzen und Soßen eines fremden Landes.
Hier in diesem Fall waren es Chickenspieße mit Reis und Salat, die ich gestern Abend in einem kleinen Bistro hierum die Ecke bestellte.
Schon beim essen bemerkte ich die Schärfe und den eigentümlichen Geschmack der Soße die über die Chickenspieße und den Reis verteilt war, Zwiebeln, viel...Knoblauch und etwas undefinierbar saures....eine Mixtur die mir gar nicht gefiel... Nun ja mit ein, zwei 'Gazellen' runtergespült, dachte Ich wird es schon nicht so schlimm sein. Pustekuchen!
Das Ergebnis zeigte sich dann nachts um 01.00 Uhr in zwei Toilettenbesuchen und Magenschmerzen, den ganzen Tag heute über.
Aber so war dies hier heute ein ruhiger, entspannter Tag, aber eben einer mit angeschlagenem Magen und fehlendem Elan.
So kam Ich wenigsten zum lesen auf der Dachterrasse des von mir ausgewählten, kleinen Appart-Hotels.

"L'Auberge Keur Diame"



Es liegt in "Yoff", einem Stadteil Dakar's, hoch oben im Norden der Stadt, (...das 'Tegel von Dakar'), nicht weit vom Airport weg, den man aber nicht bemerkt, außer das eben manchmal in der Ferne ein Flieger zu sehen ist... und direkt am Strand. So das ein Meeresrauschen vom Strand her, der nur 300 Meter weg ist ständig zu hören ist...
[ Karte Yoffe ]
  © www.google.de/maps/place/Dakar,+Senegal/
Von besagter Terrasse aus hat man einen tollen Blick auf's Meer, den L'Antlantique..., der Grund, warum ich es buchte.
Außerdem ist es fest in deutscher, na ja gut, 'schweizer Hand', die Chefin 'Ruth' Isenschmid, eine freundliche und resolute Hausdame, stellt ihr "Maison de paix" den Gästen zur Verfügung und bietet somit gleichzeitig einigen Leuten hier Arbeit, vom Hausmädchen über Küche, Gärtner, Driver und Wachmann, der jeden Abend hier Stellung bezieht, als Nachtportier. (Nur durch ihn kam ich am ersten Abend bei meiner Ankunft noch zu einem, zwei, drei...Bierchen, da der gute Mann wusste Wo der Schlüssel zum Kühlschrank hängt....!) 
Auf ihrer eigenen Homepage aubergekeurdiame.wordpress.com hat Ruth zudem noch tolle Beiträge, in Blogform geschrieben, die jeder, der den Senegal besucht mal gelesen haben sollte... Mir gefiel ja 'toubab-toubab' besonders. ( 😏) 

----update aus dem Februar 2022 --- 
Nachdem der Senegal am vergangenen Wo'ende AfricaCup Meister wurde und dort nun die Hölle los ist, feiertechnisch, habe Ich die Seiten hier mal etwas überarbeitete und mir fiel dieser Bericht hier auf in dem Ruth Auskunft gibt über ihre Situation während der vergangenen 2 Jahre, in der ihr die Pandemie, das Geschäft fast völlig zum Erliegen brachte:
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Frühstückszubereitung im Hof
Mon chambre
 Der Strand hier oben, an der Nordküste Dakar's, scheint endlos lang zu sein... 

vor allem zur von der Stadtseite aus rechten Seite, also nach Osten hin....Sand und Wasser soweit das Auge blicken kann... und das kann es wegen dem Dunst der Wellen nur bedingt... 
und obwohl mir alle sagen, es ist "high season", merke ich davon zum Glück am Strand so gut wie nichts....Totentanz, 'rien', 'nada', nothing...




Außer am späten Nachmittag, ab 17.00 Uhr, wenn sich Senegals Nachwuchsfussballer hier treffen, dann geht die Post ab, Junge Junge...

  Da wo vorher am langen und 100 Meter breiten, kilometerlangen Strand völlig problemlos Wanderungen möglich waren, wird es jetzt richtich eng. Zudem besteht die hohe Gefahr die eine oder andre "Schweinsblase" (Lederball) an den Kopf zu bekommen...  
 
 bis in den Abend hinein  wird da geboltzt, geflankt
 
 





und traniert....
 ob mit oder ohne Schuhen, klar Beachfootball halt...
 an der CopaCabana könnt's nicht besser sein.
Nun aber zum eigentlichen.
Am ersten Tag, an dem ich den Strand besichtigte... und die Strandwanderung hinunter zur linken Seite startete, lief ich in Richtung der Bucht bei der kleinen HalbInsel "Ile de Yoff"
( Der rote Pfeil zeigt auf mein Hotel...) ©www.openstreetmap.org/#map=14/14.7363/-17.4969
Der erste und nicht der schlechteste Eindruck von Dakar's / Senegals Bevölkerung, war diese freundliche Dame am Strand, die sich selbst "Mama Africa" nennt.
(Ein Begriff, der wie Ich später noch feststellen konnte scheinbar nicht patentrechtlich geschützt ist...😃)








 Sie führt dort, direkt bei mir um die Ecke, ein kleines Strandrestaurant, 


 Zum Restaurant gehört eine kleine Kunstgalerie, denn die gute "Mama Africa" ist nicht nur Köchin, sondern malt auch sehr gerne und war sichtlich froh, endlich (mich als) Kundschaft zu haben.
So bot ich mich also an, ihren 'Poisson' zu probieren und war erfreut über die günstige Portion (3,50 €), sauber und steril unter Frischhaltefolie verpackt, die Fliegen kamen dann aber doch ran....


 und während ich auf die Zubereitung meiner Dorade wartete
 zogen draussen Rindviecher vorbei, wie im 'Wilden Westen'
  So gestärkt machte ich mich auf den Weg, in Richtung "westlichsten Zipfel Afrikas..."und genoss die Weite am Strand (Strandabschnitt links vom Hotel) 
Unterwegs kamen dann auch schon die ersten "Senegalesischen Bengel" schreiend und lachend auf mich zu und riefen: "Toubab, Toubab"...  
Da ich die Bedeutung ihrer 'yellenden' Rufe nicht kannte wusste ich also nicht, Ob ich mich nun geschmeichelt oder verscheissert fühlen sollte...  ?!  Hier war dafür die Botschaft klar!! ("Mein Sohn? Du hier!?" 😄) (Hinterher zurück im 'Kieur Dame' erklärte mir Ruth, die Hotel-'Chefe'... "Toubab" heißt "weißer Mann".... Traf also alles zu!!)
Vermutlich waren dies die "Mami's" der schreienden 'Bengel' oder nur junge "Mama Africa's" ?? 
Weiter am Strand entlang kam ich zu dem großen 'Fishmarket' vor Yoffund da waren Sie, die vielen "Mama Africa's" die mir ab sofort besonders auffallen würden, da sie einem ständig und überall begegnen...  sowie auch ihre Töchter... 

 ...die einen liessen sich gerne fotografieren, 

 die anderen eben nicht... Aber so sollte es mir noch einige Male ergehen in den nächsten Tagen... 
Dort am Strand stieß Ich dann auch auf "Mister Bekoye". 
Er beschloss sodann mein Begleiter für die nächsten Stunden zu sein... und bestätigte damit unfreiwillig die "Toubab"-Geschichte von Ruth auf die Ich schon oben hinwies (toubab-toubab)  Er bot sich an, mich zu "führen"...(m)ein 'Guide' zu sein... Ich lehnte nicht ab, sagte aber auch nicht 'No', sondern beschloss nun, dass Ich I h n einfach die nächsten Stunden hier am Strand begleite, damit der junge Mann sich nicht so ganz alleine fühlt und jemanden zum quatschen hat.... 
Nun ja was tut man nicht alles in fremden Ländern...

So fuhren wir mit dem Bus bis zum  Freiheitsdenkmal Senegals  hoch oben über der Stadt, auf einem Hügel und genossen von dort die Aussicht. 

  
 Im Anschluss noch ein Sundowner zum Absacken...Nee... ein Absacker zum Sundown... so ist's richtig....am nun wirklich aber westlichsten Punkte Afrikas,
dem "Point de les Almadies". 
Mister Bekoye und Ich genossen dort in einem schönen Restaurant, direkt am Wasser,
das leckere Essen und ein paar kleine 'Gazellen' und der Tag war gelaufen...Gut!


 bis die Tage....
*Allhamdouliha*  Christian




7 Kommentare:

  1. Hi Papa na deine Unterkunft sieht ja wirklich nett aus!
    Hast du dich jetzt entschieden da zu bleiben oder ziehst du nochmal um in einen anderen Teil der Stadt? Freut mic auch sehr, dass du in dem netten 'Mister Beyoke' oder so einen neuen Freund gefunden hast das Sefie sah auf jeden Fall sehr nett aus ;)
    Weiterhin viel Spaß und denk dran mir was schönes afrikanisches mitzubringen!
    Kannst es ja als Foto wieder im Blog posten oder per mail
    Hdgdl
    Mina

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    1. Hi Schatzi....Nein bleiben werde ich nicht mehr, 6 Tage sind mir für Dakar genug, morgen ziehe ich um an die 'Cote petite', das ist der Küstenstreifen in der
      Bucht von Dakar/Senegal, rechts runter, entlang, nach ca. 50 km kommt schon
      das erste Touridörfchen "Toubab Dialao"...weißer Strand, komischer Name oder ?
      Da soll es ganz nett sein, sagen alle die ich jetzt hier gesprochen habe und die dort waren, einschließlich meiner Gastgeberin. Mitbringen...?? Was denn afrikanisches Hozpuppen, Masken, kleine gelbe Autos, die Sammeltaxis hier ? etwa Schmuck??
      mal sehn ob ich da unten etwas finde... Knutscha! :-)

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  2. Wo sind meine letzten Kommentare geblieben? Weg wie nie dagewesen. Also das Wetter ist eindeutig besser als hier. Soviel steht mal fest. Sieht ja abenteuerlich aus da unten.
    Warste schon im Meer? Bin mal auf die weiteren Geschichten gespannt. Ich such derweil meine anderen Kommentare...Ach ja, Zeitung kommt nicht an im sowjetis hen Sektor. Gruß Dirk

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    1. Tja das mit dem Wetter überrascht mich auch total...das es hier besser ist als bei "Euch".... :-) Hab schon leichten Sonnenbrand auf der Nase... und hab noch nicht mal mit Sonnenbaden angefangen... Baden ? Klar, Wasser hier oben recht frisch....und stürmisch, halt offener Altlantique...aber schön Brandung, Wellenrauschen total...love it!! Zeitung kommt noch...
      Grüße bis bald...

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  3. Hey Toubab. Hab die Kommentare wieder gefunden. Hier geht nix verloren. Hab den Bogen jetzt rau. ;-)

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  4. Moin Moin Christian, vielen Dank für den Link zu deinem Blog. Du schreibst so herrlich erfrischend und lebhaft... nimmst einen ein kleines bisschen mit auf die Reise. Der Sonnenuntergang ist "fototapetentauglich"!
    "bon temps"
    Viele Grüße kiki

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  5. bonjour Kiki, Danke fürs Kompliment, so soll es ja auch sein mit dem schreiben, schön dass es Dir gefällt.
    Mein französich reicht auch gerade für das nötigste, längere Gespräche fallen leider aus...das flirten mit den hübschen Senegalesen, beschränkt sich also auf Ohh madame, une femme tres joli! :-) Mal sehn ob ich heute einen weiteren Post im Blog schaffe, den über die Sklaveninsel... aber vermutlich wird mir wieder Sonne, Sand, Strand und Meer dazwischen kommen und das eine oder andere Bierre... au revoir

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